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Prepaid-Tarife – Auf dem Mobilfunkmarkt gibt es inzwischen eine Vielzahl von Prepaidkarten. Mit der Hilfe unseres Prepaid-Vergleichs können Mobilfunknutzer ihren persönlich besten Prepaid-Tarif in den Netzen der Telekom, Vodafone, E-Plus oder o2 ermitteln und Kosten sparen. Starte jetzt deinen Prepaid-Vergleich!
Die klassischen Prepaid-Tarife haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Nicht nur die Tarifvielfalt hat stark zugenommen, auch die Abrechnung hat sich zum Teil weg vom klassischen Aufladesystem entwickelt. Trotz des Rufs der Einfachheit und Kostenkontrolle gibt es bei Prepaidkarten einiges zu beachten. Wir zeigen, welche Fallstricke es gibt und welche Vorteile der richtige Prepaid-Tarif bietet.
Was ist ein Prepaid-Tarif
Ein Prepaid-Tarif stellt das Gegenstück zu einem Laufzeitvertrag dar und unterscheidet sich vor allem durch die genutzte Abrechnungsmethode. Eine Prepaidkarte weist keine feste Laufzeit auf und kann jederzeit beendet werden. Lange Bindungen entfallen, sie ist dadurch deutlich flexibler als ein Laufzeitvertrag.
Kernstück des Angebots ist jedoch die Abrechnung, die anders als bei einem Laufzeitvertrag nicht über eine monatliche Rechnung und die Abbuchung vom Bankkonto erfolgt, sondern mittels Guthaben durchgeführt wird. Zu diesem Zweck müssen Nutzer einer Prepaidkarte regelmäßig Guthaben aufladen und damit das Konto ihrer Karte füllen. Die getätigten Anrufe, SMS, die mobile Internetnutzung und weitere Dienste werden im Anschluss gemäß des gebuchten Prepaidtarifs und dessen Preisliste vom Guthaben abgezogen.
Durch diese Abrechnungsmethode können Prepaid-Kunden flexibler über ihren Verbrauch und ihre Nutzung bestimmen und selbst entscheiden, ob, wann und wie viel sie aufladen. Steht bei einer klassischen Prepaidkarte kein Guthaben mehr zur Verfügung, sind keine weiteren Anrufe, SMS oder ähnliches möglich. Ausgehende Telefonate, Nachrichten und Co. werden nicht mehr an den Empfänger übermittelt. Sobald erneut Guthaben aufgeladen wird, steht dieser Service wieder zur Verfügung. Der Empfang von Anrufen und SMS ist auch ohne Guthaben möglich, Anrufer können Prepaid-User auch weiterhin erreichen.
Guthabenaufladung bei Prepaid-Tarifen
Die Aufladung mit frischem Guthaben erfolgt in den meisten Fällen über eine Aufladekarte oder einen Auflade-Voucher, die es in den Shops der Netzbetreiber und anderen Verkaufsstellen, etwa Tankstellen, Elektronikmärkten, Supermärkten und ähnlichem, gibt. Die zur Verfügung stehenden Aufladehöhen richten sich dabei nach den Angeboten der einzelnen Anbieter und Discounter und liegen zwischen wenigen Euro bis über 50 Euro. Der klassische Guthaben-Betrag, der von den meisten Anbietern verwendet wird, weist einen Wert von 15 Euro. Darüber hinaus sind oftmals auch kleinere Beträge, etwa 9 Euro bei otelo, oder deutlich höhere Beträge, etwa 50 Euro bei klarmobil, verfügbar.
Die meisten Anbieter bieten als Alternative zum Voucher-Kauf die Aufladung per Banküberweisung oder über andere Wege an. Zudem gibt es verschiedene Dienste, die Guthaben zentral für mehrere Prepaidkarten zur Verfügung stellen und beispielsweise die Bezahlung via PayPal anbieten.
Unterschied echtes Prepaid und Pseudo Prepaid
Bis vor einigen Jahren wurden Prepaid-Tarife nach einem festgelegten Prinzip angeboten und waren als klassische Prepaidkarte mit Guthabenaufladung erhältlich. Mittlerweile hat sich der Markt verändert und bietet nicht nur deutlich mehr Tarife, Optionen und Individualisierungen, sondern auch einige Fallstricke. Einer davon verbirgt sich hinter dem Begriff des Pseudo Prepaids, welcher die positive Reputation des Prepaid-Systems nutzt und diesen mit Aspekten eines Laufzeitvertrages kombiniert.
Ein Pseudo Prepaid weist ähnliche Eigenschaften wie ein klassischer Prepaidtarif auf und verfügt über ein Guthabenkonto, auf das Kunden Guthaben einzahlen können. Zudem gibt es keine langfristige Bindung, sondern die Möglichkeit, das Vertragsverhältnis jederzeit zu beenden. Neben der Option der Guthabenaufladung wird jedoch auch die automatische Aufladung vom Bankkonto angeboten. Diese wird beispielsweise aktiv, sobald das Guthaben unter einen festgelegten Wert fällt oder bucht in regelmäßigen Abständen Geld ab und auf die Prepaidkarte auf.
Das System klingt auf den ersten Blick verlockend und verspricht, immer genügend Guthaben zur Verfügung zu stellen. Allerdings kann sich diese automatisierte Aufladung auch zur Kostenfalle entwickeln. Etwa dann, wenn das Telefon unbemerkt eine Verbindung zum Internet aufbaut und diese pro Minute oder MB abrechnet. Bei einer klassischen Prepaidkarte ist dies nur solange möglich wie Guthaben vorhanden ist. Durch die automatisierte Aufladung wird dieser Punkt nicht erreicht, im Gegenteil, es wird – sofern die Aufladung bei Unterschreitung eines festgelegten Betrages aktiviert wurde – immer wieder neues Guthaben aufgeladen und vom Bankkonto abgebucht. Den Schaden bemerken Betroffene meist erst auf ihren Kontoauszügen.
Um derartige Vorfälle zu verhindern, informieren die meisten Anbieter per SMS, sobald eine automatische Aufladung stattfindet, allerdings können derartige SMS im Alltag schnell untergehen oder auch nicht immer rechtzeitig ankommen.
Nichtsdestotrotz bieten Tarife auf Pseudo Prepaid-Basis einige Vorteile und können für Kunden interessant sein, die keine klassische Prepaidkarte, aber auch keinen Laufzeitvertrag nutzen möchten. Das Pseudo Prepaid ist zwischen Laufzeitverträgen und Prepaidkarten angesiedelt und als Zwischenlösung zu betrachten. Interessenten sollten sich bewusst sein, dass eine Pseudo Prepaid-Karte aufgrund der hinterlegten Abrechnungsmethode einem Laufzeitvertag näher steht als einer klassischen Prepaidkarte.
Das Pseudo Prepaid ist nicht mit Laufzeitverträgen ohne Mindestvertragslaufzeit zu verwechseln, die statt 24 Monaten lediglich 1 Monat Gültigkeit besitzen. Während eine Prepaidkarte in der Regel automatisch endet, sobald eine Zeit lang kein Guthaben mehr aufgeladen wurde oder keine Nutzung mehr stattfand, müssen Verträge immer gekündigt werden. Geschieht dies nicht, verlängern sich diese regelmäßig, etwa um einen weiteren Monat oder um ein weiteres Jahr.
Prepaid-Tarife mit Laufzeit
Eine feste Laufzeit haben Prepaidtarife nicht, sie können jederzeit gekündigt werden. Das gilt nicht nur für Kunden, sondern auch für die Anbieter. In der Regel weisen Prepaidkarten dennoch eine Gültigkeit auf, die je nach Anbieter bei 6 Monaten, 12 Monaten, 24 Monaten oder ähnlichem liegt. Erfolgt binnen dieser Frist keine Aufladung mit frischem Guthaben, wird die Prepaidkarte teilweise deaktiviert. Betroffene Kunden sind noch einige Zeit erreichbar. Erfolgt erneut keine Aufladung, wird die Prepaidkarte im Anschluss vollständig deaktiviert und vom Netz genommen.
Dürfen Prepaidkarten verfallen?
Es kommt immer wieder zu Missverständnissen darüber, ob Prepaidkarten verfallen dürfen oder nicht. Der Grund dafür ist ein Urteil aus dem Jahr 2006, welches entgegen der langläufigen Meinung nicht die Gültigkeit, sondern lediglich das Guthaben betraf.
Bis zum damaligen Zeitpunkt war noch vorhandenes Restguthaben unweigerlich verloren, sobald die Prepaidkarte aufgrund einer fehlenden Aufladung deaktiviert wurde. Zu Unrecht, meinten die Gerichte und entschieden, dass Guthaben nicht einfach so verfallen darf. Eine Vorgabe, dass eine Abschaltung generell nicht erlaubt ist, ergab sich durch das Urteil nicht. Die Anbieter dürfen auch weiterhin ein Zeitfenster festlegen, innerhalb dessen eine Aufladung erfolgen muss. Geschieht dies nicht, darf die Prepaidkarte auch weiterhin deaktiviert werden – allerdings muss nun auf Wunsch des Kunden das Guthaben ausgezahlt werden.
Auszahlung von Prepaid-Guthaben
Wird eine Prepaidkarte aufgelöst oder gekündigt, kann noch vorhandenes Restguthaben ausgezahlt werden. Die Auszahlung muss dabei beantragt werden, entweder über einen Vordruck des Anbieters oder über ein formloses Schreiben mit den wichtigsten Daten. Dazu zählen der Name und die Anschrift des Inhabers, gegebenenfalls das Geburtsdatum, die Rufnummer, das noch vorhandene Restguthaben (falls bekannt) und die Angabe der Bankverbindung. Die Auszahlung erfolgt im Anschluss auf die genannten Kontodaten. In manchen Fällen fordern die Anbieter die Übersendung der alten Simkarte, weisen darauf jedoch meist noch einmal separat hin.
Zu beachten gilt, dass eine Auszahlung erst vorgenommen wird, wenn die Prepaidkarte ausgelaufen ist und ihre Gültigkeit verloren hat. Es empfiehlt sich, neben dem Auszahlungsdokument auch eine Kündigung einzureichen und nicht auf das automatische Ende des Prepaidtarifs nach einigen Monaten zu warten. Nach einer Kündigung wird der Prepaidtarif schnellstmöglich beendet und die Auszahlung in die Wege geleitet.
Prepaidkarte kündigen:
Eine Prepaidkarte wird in den meisten Fällen nicht gekündigt, ihre Nutzer lassen sie einfach auslaufen. Dies geschieht, sobald die Simkarte nicht mehr regelmäßig aufgeladen wird und das Gültigkeitsfenster endet. In manchen Fällen kann eine Kündigung dennoch ratsam sein, etwa dann, wenn eine Auszahlung des Restguthabens stattfinden soll oder der Wunsch besteht, den Prepaidtarif sofort zu beenden.
Prepaid-Tarife mit Internet-Flat
Nach und nach haben in den vergangenen Jahren auch im Prepaid-Bereich verschiedene Tarife, Optionen und Pakete Einzug gehalten, mit der sich Prepaidtarife ähnlich wie Laufzeitverträge individualisieren und personalisieren lassen. Neben Paketen für Gespräche und SMS, verschiedenen Flats und Kombipaketen aus mehreren Optionen sind viele Prepaidtarife auch mit einer Internetflat erhältlich.
Die Kontingente und Preise ähneln dabei denen der Laufzeitverträge. Je nach Anbieter, Netz und Tarif sind Internetflats entweder fest im Prepaidtarif inkludiert oder können als Option zugebucht werden. Als Einzelpaket ist das 1 GB in der Regel zwischen 5 Euro und 10 Euro pro Monat erhältlich. Tarife mit inkludierter Internetflat sind ab unter 10 Euro verfügbar.
Zu beachten gilt, dass der Datenturbo LTE in den meisten Prepaidtarifen fehlt und die Datenraten über UMTS und HSPA erbracht werden. Die Netzbetreiber behalten den 4G-Standard für ihre Vertragstarife vor und bieten sie in kaum einem Prepaidtarif an.
Prepaid Rufnummernmitnahme
In der Vergangenheit war die Rufnummernmitnahme in einen Prepaidtarif nicht möglich. Mittlerweile haben viele Anbieter die Regularien geändert und lassen die Einbuchung einer bestehenden Rufnummer auf ihre Prepaidkarten zu. Allerdings ist dies nicht immer und nicht bei allen Anbietern der Fall und in vielen Fällen nur bei einer Onlinebestellung möglich. Vorgefertigte Pakete, die es im Handel zu kaufen gibt, können meist nicht mit einer bestehenden Nummer versehen werden, sondern weisen eine vorausgewählte Nummer aus dem Pool auf.
Eine Rufnummernmitnahme ist bei Prepaidtarifen auch in die andere Richtung möglich. Die meisten Anbieter erlauben die Mitnahme in einen neuen Vertrag beziehungsweise zu einem anderen Anbieter. Zu diesem Zweck muss in der Regel eine sogenannte Verzichtserklärung ausgefüllt werden, die als Download zur Verfügung steht oder über die Kundenbetreuung angefordert werden kann. Mit dieser wird zum einen die Erlaubnis für die Übernahme der Rufnummer erteilt, zum anderen auf noch vorhandenes Restguthaben verzichtet. Für diesen Service werden zwischen 25 Euro und 30 Euro fällig.
Bestes Prepaid-Handynetz
Eine Aussage über das beste Prepaid-Handynetz zu treffen ist schwierig. Prepaidkarten gibt es in zahlreichen Ausführungen, in allen vier Netzen und von unzähligen Discountern. Wie gut ein Netz ist, hängt nicht nur vom Standort, dem Ausbaugrad vor Ort und den verwendeten Technologien, sondern auch zu einigen Teilen vom Handy und den gebuchten Inhalten ab.
Fakt ist, ein „schlechtes“ Netz gibt es in Deutschland nicht mehr. Alle vier Anbieter verfügen über eine gute Infrastruktur, die vor allem in Städten und in Ballungsgebieten gute und sehr gute Werte liefert. Dennoch sollte vor dem Kauf einer Prepaidkarte ermittelt werden, welches Netz am Nutzungsort den Anforderungen entspricht, da alle Netze trotz hoher Ausbaustufen noch immer weiße Flecken auf der Landkarte aufweisen. In den regelmäßig stattfindenden Netztests liegen in der Regel die Deutsche Telekom und Vodafone vorn, gefolgt von o2 und E-Plus. Allerdings ist der Abstand mitunter sehr klein und dadurch nur marginal.
Prepaid-Tarif Vorteile:
- keine fixe Bindung
- keine Laufzeit
- Abrechnung über Guthabenkonto mit vorheriger Aufladung
- flexible Individualisierungen durch Pakete und Optionen
- große Anbieterauswahl
Prepaid Tarif Nachteile:
- bei vielen Anbietern regelmäßige Aufladung notwendig
- Deaktivierung bei Nichtnutzung
- kein LTE
- Versteckte Kostenfalle durch Pseudo-Prepaid